Krise

Krise, das ist Ausweglosigkeit, wenn alle Sicherheiten wegbrechen. In der Krise wird uns oft erstmalig bewusst, welche Lebenstatsachen wir unbewusst als unaufgebbaren Boden unseres Lebens gesehen hatten, der Beruf, das Geld, die Beziehung, die Gesundheit... Wenn eines davon oder gar mehrere entscheidend reduziert sind und Arbeitslosigkeit, Armut, Einsamkeit oder Krankheit vor einem stehen, dann kommen Zustände, an die man sich nicht so schnell gewöhnen kann, im schlimmsten Fall mit Vernichtungsgefühlen, Hoffnungslosigkeit und Selbstmordgedanken. Nun wird in der Selbsthilfeliteratur meist der positive Aspekt von Krisen hervorgehoben, 'Krise als Chance' oder gar 'Liebe dich selbst und freue dich auf die nächste Krise'. Letzteres ist krass überzeichnet; niemand freut sich über eine Krise; indem sie alles in Frage stellt fordert sie auch alles vom Menschen und die Folge ist, dass man sich überfordert fühlt. Die Überforderung ist geradezu ein Merkmal der Krise: Man hat nicht die Fähigkeiten zur Bewältigung, sieht auch keine Möglichkeiten hierzu und versinkt subjektiv in einen schwarzen Strudel ohne Ausweg.

Dennoch ist es nicht falsch, Krise als Chance zu bezeichnen, wobei sich ein Widerspruch ergibt: Wie steuere ich mein Schiff durch den schwarzen Strudel, wenn ich subjektiv überzeugt bin, dass ich untergehe? Die fundamentale Voraussetzung einer positiven Wende ist zunächst mal, dass ich weiss, ich gehe nicht unter und selbst wenn ich (noch) nicht weiss, wie ich das bewältige, so rechne ich mit der Möglichkeit, dass es einen Weg gibt. Die zweite Voraussetzung ist, dass ich das Nichtannehmbare im Moment als gegeben annehme und es mit meinem Selbst trage. Ich wehre nicht ab sondern bejahe, dass es im Moment ist wie es ist, eingeschlossen meiner persönlichen Verzweiflung. Drittens, es ist nie falsch Hilfe zu suchen, wenn die eigenen Kräfte nicht ausreichen.

Wenn Sie in einer Krise zu mir kommen, begleite ich Sie, vermittle Zuversicht und erarbeite mit Ihnen zusammen Wege, die Sie auch gehen können, bis Sie wissen, dass der schwarze Strudel hinter Ihnen liegt.